Allgemeines

Vorbemerkung

Kurzportrait

Die kreisfreie Stadt Dortmund liegt geografisch mitten in Nordrhein-Westfalen und steht auf der Liste der bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands auf Platz neun. Damit ist sie die größte Stadt der Metropolregion Ruhr. Durch ihre Lage im östlichen Ruhrgebiet, ergibt sich eine enge verkehrliche, wirtschaftliche und institutionelle Verflechtung mit der urbanen Nachbarschaft im Westen. Gleichzeitig ist Dortmund ein wichtiger Anziehungspunkt für das eher ländliche geprägte östliche Umland.
Der sozialverträglich gestaltete Strukturwandel im Ruhrgebiet hat sich lange in hohen Arbeitslosenzahlen niedergeschlagen. Inzwischen hat sich Dortmund aber zu einer attraktiven wissens- und technologiebasierten Dienstleistungsstadt entwickelt. Kreative Lösungen in der gesamten Region zur Umnutzung montanindustrieller Flächen und Gebäude haben zudem lokal eine interessante und abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit hoher überregionaler Anziehungskraft entstehen lassen.

Dortmunds höchst gelegener Punkt (Klusenberg) befindet sich 254 m über dem Meeresspiegel, der niedrigste (Austrittsort der Emscher) 50 m über N. N. Mit der Ausdehnung von 280,7 km2 liegt Dortmund auch flächenmäßig auf Platz neun der größten Städte in Deutschland. 36,5 % der Fläche der Stadt sind bebaut, 14,8 % werden als Verkehrsfläche genutzt. Rund 50,0 % der Fläche Dortmunds sind grün, dazu zählen die bekannten Parkanlagen des Westfalenparks, des Botanischen Gartens/Rombergparks und des Zoos sowie viele weitere, wie der Fredenbaumpark oder der Westpark.

Die Stadt unterteilt sich in insgesamt zwölf Stadtbezirke, die bereits seit fast 100 Jahren zum Dortmunder Stadtgebiet gehören.

Erläuterungen

Die letzte Eingemeindung nach Dortmund wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 vorgenommen. Vorhergehende Eingemeindungen fanden in den Jahren 1905, 1914, 1918, 1928 und 1929 statt.

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Bevölkerung

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Am 31.12.2022 leben 609.546 Personen mit ihrem Hauptwohnsitz in Dortmund. Das sind 6.833 mehr als ein Jahr zuvor und damit die zweithöchste jährliche Zunahme der vergangenen 20 Jahre. Nur im Jahr 2015 wuchs die Bevölkerung mit einem Plus von 7.292 Personen stärker. Nach einem leichten Rückgang der Bevölkerung im Vorjahr (-454) ist diese starke Zunahme überwiegend auf den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Flüchtlingsströme zurückzuführen. Die Fluchtmigration der vergangenen Jahre war überwiegend jung und männlich, die Zuzüge im Jahr 2022 waren jung und weiblich. Im Vorjahr kamen überwiegend Ukrainerinnen mit ihren Kindern nach Dortmund. Nur ein Drittel des Bevölkerungszuwachses (2.404) war männlich und davon wiederum ca. zwei Drittel (1.519) minderjährig. Dies schlägt sich auch im Frauenanteil und dem Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung nieder. Die letzten 20 Jahre hat der Frauenanteil kontinuierlich abgenommen (-0,9 Prozentpunkte) auf 50,3 %, im Jahr 2022 hat er erstmals wieder leicht zugenommen um 0,2 Prozentpunkte. Das Durchschnittsalter ist durch die starke Zuwanderung im Jahr 2022 in allen zwölf Stadtbezirken gesunken, die Spreizung zwischen Aplerbeck und der Innenstadt-Nord ist mit 11,3 Jahren weiterhin hoch.

Nach Altersgruppen verteilt sich die Bevölkerungszunahme unterschiedlich. Den größten absoluten Zuwachs (+2.676) gibt es bei den 6- bis unter 18-Jährigen. Von den 6.833 neuen Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 2022 sind 46 % minderjährig (3.144). Die 3.689 Erwachsenen sind zu drei Viertel weiblich.

Die Fluchtzuwanderung sorgt mit fast 11.000 Personen für die größte Zunahme der nichtdeutschen Bevölkerung in den vergangenen 20 Jahren (2015 = +8.687). Mit einem Plus von 6.427 Personen sind fast 60 % davon ukrainische Staatsangehörige. Auch der Zuwachs der deutschen Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist mit +2.622 Personen stärker als in den Vorjahren.

Die natürliche Bevölkerungsentwicklung in Dortmund ist negativ, d.h. es sterben mehr Personen als es Geburten gibt. Im Jahr 2022 gibt es mit 5.765 weniger Geburten (-341) als in den vergangenen sechs Jahren und mit 7.783 mehr Sterbefälle (+347) als in den letzten 20 Jahren. Dieses Geburtendefizit hat nach Rückgängen in den letzten zehn Jahren wieder deutlich zugenommen auf über -2.000. Die Fortzüge haben im Jahr 2022 mit 28.700 fast das Vor-Corona-Niveau erreicht, die Zuzüge haben deutlich zugenommen (+8.691) auf über 37.000, den zweithöchsten Wert im Betrachtungszeitraum (2015 = 37.985). Der große Zuzugsüberschuss übertrifft das ebenfalls gestiegene Geburtendefizit um mehr als 6.700 und bedingt den deutlichen Bevölkerungszuwachs. Die Binnenwanderung verharrt auch nach der Corona-Pandemie nur knapp über dem niedrigsten Stand der vergangenen 20 Jahre.

In den Haushaltestrukturen wird die Zuwanderung besonders bei den Alleinerziehenden-Haushalten (+1.693) deutlich bzw. in den insgesamt +1.914 Haushalten in denen minderjährige Kinder leben.

Um mehr als 10.000 Personen (-3,7 %) sind die Mitgliederzahlen der beiden großen christlichen Kirchen im Jahr 2022 zurückgegangen, das ist erneut der größte Rückgang im Betrachtungszeitraum. Seit 2003 sind die Mitgliederzahlen um insgesamt 100.000 Personen zurückgegangen auf 282.000 Personen, d.h. die Mehrheit der Dortmunder Bevölkerung (53,8 %) ist nicht mehr konfessionell gebunden.

Erläuterungen

Die Differenz zwischen den Bevölkerungsangaben von IT.NRW als Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (amtliche Einwohnerzahl) und der eigenen Bevölkerungsfortschreibung erklärt sich daraus, dass IT.NRW die Einwohnerzahl auf der Basis der jeweiligen Volkszählung (zuletzt Zensus 2011) fortschreibt, während es sich bei der kommunalen Zahl um einen Auszug am Stichtag aus dem Melderegister handelt. Für überregionale Vergleiche wird aus Gründen der Vergleichbarkeit die amtliche Einwohnerzahl herangezogen, bei innerstädtischer Betrachtung hingegen die kommunale Einwohnerzahl, da nur diese auch kleinräumig unterhalb der Gemeindegrenze verfügbar ist.

Alle Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Art. 116 Abs. 1 Grundgesetz sind, zählen als Ausländer*innen. Deutsche, die zugleich eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen, werden nicht zu den Ausländer*innen gerechnet. Durch die Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts am 01.01.2000 bekommen Kinder ausländischer Eltern, die ab diesem Zeitpunkt geboren werden und sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, zusätzlich die deutsche Staatsangehörigkeit.

In die Statistik der Geburten und Sterbefälle gehen nur Beurkundungen der Dortmunder Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung ein, unabhängig davon, an welchem Standesamt sie vorgenommen wurden. Beurkundungen Dortmunder Standesämter von nicht in Dortmund wohnenden Personen hingegen werden nicht berücksichtigt.

Erfasst werden alle An- und Abmeldungen infolge eines Wohnungswechsels. Wohnungswechsel über die Gemeindegrenzen hinaus werden als Außenwanderungen, innerhalb der Gemeinde als Binnenwanderungen bezeichnet. Anmeldungen werden dabei als Zuzüge, Abmeldungen als Fortzüge für das jeweils betrachtete Gebiet verbucht. Wechsel des Wohnungsstatus (Umwandlung einer Neben- in eine Hauptwohnung und umgekehrt) werden wie An- bzw. Abmeldungen behandelt.

In allen Tabellen ohne weitere Hinweise betrachten wir die Hauptwohnbevölkerung (HWB), d.h. nur Personen, die mit ihrem Hauptwohnsitz in Dortmund gemeldet sind. Zusätzlich gibt es noch die Bevölkerung, die nur mit Nebenwohnsitz in Dortmund gemeldet ist. Zusammen ergeben sie die Wohnberechtigte Bevölkerung (WBB), d.h. alle Personen in der Stadt mit Haupt- und Nebenwohnsitz.

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Gesundheit

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Trotz weiterhin hoher Zahlen an Corona-Fällen aufgrund der Omikron-Variante, kam es im Jahr 2022 in vielen Bereichen wieder zu Normalisierungen.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 2279 Schuleingangsuntersuchungen durchgeführt. Damit hat sich die Situation trotz der weiter anhaltenden pandemischen Lage erholt. Es konnten doppelt so viele Untersuchungen wie im Vorjahr durchgeführt werden. Die Anzahl liegt damit aber noch deutlich unter den vorpandemischen Werten. Der Anteil an Untersuchten, denen im Anschluss eine weitergehende ärztliche Beratung empfohlen wurde, lag bei rund 20 %. Dies entspricht dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre. Während im Jahr 2021 aufgrund der Corona-Pandemie keine zahnärztlichen Untersuchungen durchgeführt werden konnten, hat sich die Anzahl an Untersuchungen im Jahr 2022 mit insgesamt 11987 durchgeführten Untersuchungen ebenfalls wieder stabilisiert.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 230.024 Covid-19-Infektionen gemeldet. Damit wurden im Jahr 2022 über 80 % der Fälle im gesamten Pandemiezeitraum 2020-2022 diagnostiziert. Gerade zu Beginn des Jahres war die Infektionsdynamik besonders hoch. Verantwortlich für den rasanten Anstieg der Corona-Zahlen war das Auftreten der Virusvariante Omikron, die im Vergleich zu vorangegangenen Varianten deutlich ansteckender ist. Die hier ausgewiesene Anzahl an Covid-19-Infektionen enthält neben Verdachtsfällen, die per PCR-Testung nachgewiesen wurden, auch Infektionen, die lediglich durch einen qualifizierten Schnelltest geprüft wurden. Damit unterscheidet sich die Zahl von Veröffentlichungen des Robert-Koch-Institutes, die ausschließlich per PCR-Testung bestätigte Fälle in die Berechnung der Inzidenz einbeziehen. Für das Jahr 2022 weisen die beiden Werte eine deutliche Differenz auf. Dies ist auf die geänderten Rahmenbedingungen für Testungen und Quarantäne im Jahre 2022 im Vergleich zu den Pandemiejahren 2020 und 2021 zurückzuführen.

Die durchgeführten Krankentransporte erreichen im Jahr 2022 einen neuen Höchststand. Rund 146.000 Fahrten bedeuten einen Sprung um 10.000 Fahrten gegenüber dem Vorjahr. Der Trend bei den Krankentransporten setzt sich damit weiter fort. Nur in den ersten beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 ist die Anzahl der Krankentransporte im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr rückläufig gewesen. Dabei ist die Krankenwagenflotte leicht geschrumpft. Krankentransporte aufgrund von Infektionskrankheiten haben wieder zugenommen, nachdem im Jahr 2021 ein Rückgang verzeichnet wurde. Diese Entwicklung ist auf die hohe Infektionsdynamik durch die Omikron-Variante des Corona-Virus zurückzuführen. Infektionskrankheiten waren damit ursächlich für knapp 5 % aller Krankentransporte.

In den Jahren 2020 und 2021 hat sich die Anzahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten in den Dortmunder Krankenhäusern deutlich verringert. Sowohl 2020 als auch 2021 wurden rund 130.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt. Dies entspricht einem Rückgang von rund 13 % gegenüber dem Jahr 2019. Die Auslastung der Betten liegt im Jahr 2021 bei 70,2 %. 2019 lag die Auslastung noch bei 81,1 %. Der Rückgang entspricht dem deutschlandweiten Trend. Die Verweildauer ist in den Pandemiejahren leicht gestiegen. Trotz der Schließung eines weiteren Krankenhauses bleibt die Bettenkapazität im Jahresdurchschnitt konstant und liegt aktuell bei 3.918 Betten. Für das Jahr 2022 liegen noch keine Zahlen vor.

Zahlen zu den Beschäftigten in den Dortmunder Krankenhäusern liegen für die Jahre 2020 und 2021 bislang nur eingeschränkt vor. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind die Beschäftigtenzahlen beim Pflegepersonal und bei den Ärzt*innen weiter gestiegen. Beim Pflegepersonal gab es einen Anstieg um fast 13 % auf insgesamt 4.292 Beschäftigte. Der Anstieg bei den Ärzt*innen lag bei 8 % auf 1.526 Beschäftigte im Jahr 2021.

Der Trend zu Urnenbeisetzungen stabilisiert sich bei einem Niveau von 80 %. In den letzten Jahren zeigte sich ein deutlicher Trend hin zu mehr Urnenbestattungen. Insbesondere auf kirchlichen Friedhöfen hat der Anteil an Urnenbestattungen in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Im Jahre 2016 lag der Anteil noch bei 61 %, während auf städtischen Friedhöfen zum selben Zeitpunkt bereits 78 % Urnenbestattungen stattfanden. Insgesamt wurden 6.952 Menschen bestattet, was einem Anstieg von rund 400 Bestattungen gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Erläuterungen

Zur Schulgesundheitspflege zählen die Schuleingangsuntersuchungen und die zahnärztlichen Untersuchungen bei Schul- und Kindergartenkindern.

Meldepflichtige Krankheiten sind Erkrankungen, die unmittelbar oder mittelbar auf den Menschen übertragen werden können. Die Meldepflicht ergibt sich dabei aus dem Infektionsschutzgesetz. Virusgrippe, Keuchhusten und Masern sind nur dann zu melden, wenn diese Erkrankungen ursächlich zu Sterbefällen führen.

Rettungswachen und Krankentransporte erfolgen unter Federführung der Berufsfeuerwehr, zusammen mit den Hilfsorganisationen DRK, ASB, Malteser-Hilfsdienst und Johanniter-Unfallhilfe.

Krankenhäuser als Einrichtungen für die stationäre Versorgung der Bevölkerung dienen der Krankenbehandlung und der Geburtshilfe. In diesen Einrichtungen steht die intensive, aktive und ärztliche Betreuung im Vordergrund, nicht hingegen die Pflege. Bei den Beschäftigten wird unterschieden zwischen Ärzt*innen, Pflegepersonal, Verwaltungspersonal, Hebammen und sonstigem Personal.

Soziales

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

2022 standen deutlich mehr Personen im SGB II-Leistungsbezug (rund +3.300); auch bezogen mehr Dortmunder*innen Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter Erwerbsunfähigkeit (rund +800). Dies ist insbesondere auf mehr Mindestsicherungsleistungsberechtigte durch kriegsbedingt Zugezogene zurückzuführen.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften mit Regelleistungsbezug (SGB II) ist 2022 wieder gestiegen (+1.400). In rund 43.400 Bedarfsgemeinschaften leben 2022 fast 86.000 Regelleistungsbezieher*innen. Von diesen erhielten 60.400 Arbeitslosengeld II (als erwerbsfähige Leistungsberechtigte; gegenüber 2021: +2.100) sowie 25.600 Sozialgeld (überwiegend Kinder unter 15 Jahren; gegenüber 2021: +1.400).

2022 stieg die Zahl der Grundsicherungsempfänger*innen im Alter und bei dauerhafter Erwerbsunfähigkeit (SGB XII) erneut an und bestätigt damit den seit der Einführung der Leistungen im Jahr 2004 (damals rund 5.800 Personen) andauernden Trend. Nach Konstanz in den Jahren 2015 bis 2019 (um die 11.500 Empfänger*innen), stieg die Zahl kontinuierlich auf nun 13.000 Personen an. Ein knappes Drittel dieser Personen erhalten diese Transferleistung aufgrund ihrer dauerhaften Erwerbsunfähigkeit im Alter unter 65 Jahren.

Weitere rund 1.500 Personen erhielten Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen (nach dem SGB XII). Diese Zahl ist, nach leichten Rückgängen in 2020 und 2021, wieder angestiegen (zuletzt um knapp +200).

2022 gab es deutlich weniger Empfänger*innen von Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz: Mit rund 1.700 Leistungsbeziehenden waren dies 500 weniger als noch im Vorjahr. 37,4 % der Leistungsbeziehenden sind Frauen. Knapp ein Drittel der Leistungsbeziehenden Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren.

Das Platzangebot in Altenpflegeeinrichtungen ist gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben: Es beträgt 5.705 Plätze. Bei den Plätzen in Kurzzeitpflegeeinrichtungen gibt es einen leichten Anstieg (+41) auf knapp 600 Plätze; Tagespflege-Plätze verändern sich geringfügig (+11) auf 465 Plätze.

74.450 Dortmunder*innen, rund 12,4 % der Bevölkerung, galten 2021 (die Daten werden alle zwei Jahre vom Land bereitgestellt), mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50, als schwerbehindert. Das waren nahezu gleich viele Menschen wie in 2019 (-25 Personen); im Vergleich zum Höchstwert in den letzten 20 Jahren (2007: 79.500) jedoch rund 5.000 weniger. Aktuell haben 22,4 % der schwerbehinderten Personen einen Grad der Behinderung von 100.

Erläuterungen

Menschen mit Behinderung haben eine nicht nur vorübergehende körperliche, geistige oder seelische Funktionsbeeinträchtigung, die vom typischen altersgemäßen Gesundheitszustand abweicht. Bei gesundheitlichen Schäden von 50 % und mehr spricht man von einer Schwerbehinderung.

Bei den Plätzen für die Altenpflege handelt es sich um eine Zusammenfassung der Bettenzahl in Altenwohn-, Altenheim- und Pflegeeinrichtungen.

Seit Anfang 2005 ist mit der Arbeitsmarktreform („Hartz IV“) die Sozialhilfe mit der Arbeitslosenhilfe zusammengeführt worden. Die Grundsicherung, wie sie im Sozialgesetzbuch II geregelt ist, unterscheidet Arbeitslosengeld II für erwerbsfähige und Sozialgeld für nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

Seit 2015 ist das Messkonzept zum SGB II durch die Bundesagentur für Arbeit geringfügig modifiziert worden. Die aktuell veröffentlichten Daten weichen in den Zeitreihen deshalb von bereits veröffentlichten Zeitreihen ab (Revisionen).

Im Sozialgesetzbuch XII ist die Hilfe zum Lebensunterhalt und die Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter Erwerbsminderung geregelt. Diese Hilfeleistungen sind seit 2004 neu geregelt und werden in diesen Zeitreihen veröffentlicht. Bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sind in den veröffentlichten Zahlen keine Empfänger*innen in Heimen enthalten. Deshalb weichen die Zahlen ggf. von anderen Datenquellen (mit ca. 1.000 Heimbewohner*innen) ab.


Bauen und Wohnen

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Die Lage auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt bleibt weiterhin angespannt: Von 2012 bis 2022 hat sich der Dortmunder Wohnungsbestand um rund 12.000 Wohnungen in Dortmund vergrößert (+3,9 %). Gleichzeitig zählt das Melderegister für diesen Zeitraum rund 28.900 wohnberechtigte Einwohner*innen mehr (+4,9 %). 15.200 Wohnungen hätten bei einer durchschnittlichen Belegung von 1,9 Personen rein rechnerisch fertiggestellt werden müssen, um den Bevölkerungszuwachs mit Wohnraum zu versorgen. Das Wohnungsdefizit geht zu Lasten der Fluktuationsreserve (das ist die für einen funktionierenden Wohnungsmarkt notwendige Zahl an leerstehenden Wohnungen).

Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen knackt 2022 erstmals seit dem Jahr 2001 die 2.000er-Marke. So sind in Dortmund im vergangenen Jahr 2.121 Wohnungen fertiggestellt worden, davon 1.971 durch Neu- und 150 durch Umbau. Durchschnittlich zählt die Bautätigkeitsstatistik für das letzte Jahrzehnt einen jährlichen Zuwachs von +1.317 durch Neubau und 116 durch Umbau entstandene Wohnungen. Wie im Vorjahr sind auch 2022 eher kleinere Wohnungen hinzugekommen: Die durchschnittliche Zahl von 3,0 Wohnräumen je fertiggestellter Wohnung aus dem Vorjahr wird mit 2,9 sogar nochmals unterschritten und ist die niedrigste Zahl der letzten zwanzig Jahre.

Auch in Zukunft ist mit Wohnungsfertigstellungszahlen über 2.000 zu rechnen: Mit 2.616 Wohnungen in 432 Wohn- und 117 Nichtwohngebäuden überschreitet die Zahl der genehmigten Wohnungen nach 2021 bereits zum zweiten Mal die 2.000er-Marke. Die Genehmigungszahlen der zurückliegenden Jahre lagen teils deutlich darunter. Die eher geringe Gebäudezahl zeigt, dass weiterhin vor allem Fertigstellungen im Geschosswohnungsbau zu erwarten sind.

Erläuterungen

Gebäude- und Wohnungsbestand: Hier werden – anders als bei den Tabellen zur Baustätigkeitsstatistik – die kommunalen Zahlen dargestellt. Grund sind stetige interne Bereinigungsarbeiten an der kommunalen Gebäudedatei und eine anderen Fortschreibungsmethodik, die dem „tatsächlichen“ Dortmunder Gebäudebestand näherkommt. Für Städtevergleiche werden aber, aus Gründen einer einheitlichen Betrachtung, die Zahlen von IT.NRW verwendet. Der Gebäude- und Wohnungsbestand wird jährlich mit Einzeldaten der Bautätigkeitsstatistik von IT.NRW im dritten Quartal aktualisiert.

Die Bautätigkeitsstatistik erfasst alle genehmigungs- und anzeigepflichtigen Baumaßnahmen im Hochbau, bei denen Wohn- oder Nutzraum zu- oder abgeht. Die jeweiligen Maßnahmen sind zu verschiedenen Zeitpunkten zu melden, und zwar

  • als Baugenehmigung

  • als Baufertigstellung und

  • als Bauüberhang zum Jahresende, sofern ein Bauvorhaben genehmigt, aber noch nicht fertiggestellt ist. Diese noch nicht fertiggestellten Neubauten (sowie der Saldo der Umbauten) werden als Gesamtzahl und nach dem Baufortschritt aufgeführt („unter Dach“ – „noch nicht unter Dach“ – „noch nicht begonnen“).

Gebäude mit Wohnraum sind alle Gebäude, in denen sich (ausschließlich oder zum Teil) Wohnraum befindet.

Wohngebäude sind Gebäude, die mindestens zur Hälfte (gemessen an ihrer Gesamtfläche) Wohnzwecken dienen.

Nichtwohngebäude sind Gebäude, die ausschließlich oder überwiegend – also zu mehr als der Hälfte ihrer Fläche – für Nichtwohnzwecke bestimmt sind.

Unter einer Wohnung sind nach außen abgeschlossene, zu Wohnzwecken bestimmte, in der Regel zusammenliegende Räume zu verstehen, die die Führung eines eigenen Haushaltes ermöglichen. Wohnungen haben einen eigenen Eingang unmittelbar vom Freien, von einem Treppenhaus oder einem Vorraum. Zur Wohnung können aber auch außerhalb der Wohnung liegende zu Wohnzwecken ausgebaute Keller- oder Bodenräume (z. B. Mansarden) gehören.

Als Räume einer Wohnung zählen Wohn- und Schlafräume mit sechs und mehr qm Wohnfläche sowie alle Küchen.

Wirtschaft

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Die wirtschaftliche Entwicklung Dortmunds zeigt in den letzten zwei Jahrzehnten, dass der Strukturwandel von der Montanindustrie hin zu einem Dienstleistungsstandort erfolgte: Das Bruttoinlandsprodukt, als Maßstab für die wirtschaftliche Leistung, ist in diesem Zeitraum nahezu durchweg gestiegen. Nach einem leichten Rückgang im Coronajahr 2020 (-0,3 Mrd. Euro) zeigt es aktuell sein Hoch in 2021 bei 24,6 Mrd. Euro. Jeder Erwerbstätige hat 2021 im Durchschnitt 73.866 Euro erwirtschaftet, dieser Wert liegt rund 2.400 Euro über dem Vorjahreswert. Die Zahl der ansässigen Unternehmen ist in dem Zeitraum konstant hoch. Mit knapp 19.000 der rund 22.000 Niederlassungen liegt der Schwerpunkt eindeutig im Dienstleistungsbereich.

Mit dieser Entwicklung ist auch die Zahl der Erwerbstätigen in Dortmund kontinuierlich angestiegen. Der Hauptteil der Erwerbstätigen (rund 86 %) arbeitet inzwischen im Dienstleistungssektor. Pandemiebedingt gab es bei der Beschäftigtenzahl in 2020 einen leichten Rückgang der sich nun wieder umgekehrt und zu rund 333.000 Erwerbstätigen in 2021 führt. Der Anstieg im Bereich „Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit“ setzt sich erneut mit nun rund 2.000 Personen weiter fort.

Für die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stellt sich die Situation etwas anders dar: Diese Zahl ist auch in der Zeit der Pandemie weiter angestiegen. Von 2021 zu 2022 gibt es erneut einen kräftigen Sprung (+2,3 %) auf rund 263.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In Teilzeit arbeitet rund ein Drittel der Beschäftigten. Rund 83,2 % der Beschäftigten arbeiteten 2022 im Dienstleistungssektor, 20 % davon im „Gesundheits- und Sozialwesen”. Die Zahl der Beschäftigten in den MINT- und Ingenieursberufen hat sich in den letzten Jahren durchweg erhöht. Inzwischen arbeiten fast 60.000 Personen – also rund ein Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – in diesen Berufen.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die in Dortmund arbeiten, leben nicht immer hier. Die Zahl der Einpendler*innen hatte 2017 erstmals die Grenze von 100.000 überschritten. Seitdem steigt die Zahl kontinuierlich an, mit einer Ausnahme im ersten Coronajahr 2020. Aktuell stehen im Jahr 2022 rund 118.00 Einpendler*innen 87.000 Auspendler*innen gegenüber. Beide Zahlen steigen weiter an. Insgesamt damit auch das Pendler*innensaldo, da der Anstieg bei den Einpendelnden überwiegt. Es liegt nun auf dem Rekordwert von 31.037.

Seit 2014 sinkt die Zahl der Arbeitslosen bis 2018 stetig. Nach einem leichten Anstieg in 2019, kam es 2020 pandemiebedingt zu einem deutlichen Anstieg. Dem folgte wiederum ein Sinken der Zahl auf ein Niveau von knapp unter 34.000. 2022 zeigt sich ein Anstieg auf rund 35.000. Die Arbeitslosenquote (gerechnet an allen zivilen Erwerbspersonen) liegt zum Jahresende 2022 bei 10,9 %. Der Anteil an Personen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit an den Arbeitslosen ist zuletzt leicht gesunken auf 39,7 %, lag damit aber weiterhin deutlich über dem Anteil dieser Personengruppe an den zivilen Erwerbspersonen (18,2 %).

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen lag 2022 bei 4251; das sind 232 mehr als im Vorjahr, reicht aber an die Zahlen des Jahrzehnts zwischen 2003 und 2013 mit Werten von mehr als 5.000, zum Teil mehr als 6.000, nicht heran. Gleichsam gibt es aber auch einen Anstieg bei den Gewerbeabmeldungen von rund 2.900 auf 3.200. Der Saldo bleibt weiterhin positiv. Die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren ist mit etwas mehr als 1.100, darunter 153 Unternehmensinsolvenzen, im Vorjahresvergleich leicht rückläufig.

Nach zwei Coronajahren springt nun die Zahl der Gäste und Übernachtungen fast wieder auf Vorcoronaniveau: 691.000 Gäste mit 1,19 Mio Übernachtungen konnte der Fremdenverkehr 2022 in Dortmund verzeichnen.

Erläuterungen

Wichtigste Grundlage für die kommunale Wirtschaftsberichterstattung ist das zentrale Register der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Es enthält insbesondere die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und die Arbeitslosen in tiefer demografischer, räumlicher und fachlicher Differenzierung. Im Zeitvergleich ist zu bedenken, dass durch die Arbeitsmarktreform 2005 („Hartz IV“) zusätzliche Personenkreise als Arbeitslose geführt werden (z. B. Angehörige von ehemals Arbeitslosenhilfeempfängern). Ab 2008 ist für die Beschäftigungsstatistik die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ2008) zugrunde gelegt worden, die erheblich von der vorherigen Version (WZ2003) abweicht. Deswegen sind die Zahlen für 2008 mit denen der Vorjahre nur sehr eingeschränkt vergleichbar.

Im Jahr 2014 hat die Bundesagentur die Beschäftigtenstatistik revidiert und neue Gruppen (z.B. Beschäftige in Behinderten-Werkstätten) einbezogen. In den Tabellen sind die revidierten Zahlen bis 2008 rückwirkend dargestellt. Damit ist die Zeitreihe 2008 bis 2014 konsistent, die Zahlen weichen aber von bisherigen Veröffentlichungen ab.

Während die Arbeitsmarktdaten sehr aktuell zur Verfügung stehen, entsteht bei den Beschäftigten aufgrund des Meldeverfahrens ein zeitlicher Verzug von sechs bis neun Monaten.

Seitens jeweiliger Arbeitsgemeinschaften des Statistischen Bundes- und der Statistischen Landesämter entsteht die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und die Erwerbstätigenrechnung mit der Bestimmung insbesondere des Bruttoinlandsproduktes, der Bruttowertschöpfung und der Zahl der Erwerbstätigen (am Arbeitsort) insgesamt, also einschließlich aller Beschäftigten außerhalb der Sozialversicherungspflicht. Die Rechnung erfolgt zunächst für den Bund und die Länder, Kreisergebnisse liegen nur mit einem Verzug von etwa 15–20 Monaten vor. Ergebnisse können auch nachträglich geringfügig angepasst werden und in Abständen von fünf Jahren erfolgen generelle Revisionen (zuletzt ab 2013).

Die Beherbergungsstatistik ist für Betriebe mit neun bzw. ab 2011 zehn oder mehr Gästebetten obligatorisch. Die Erfassung erfolgt bei den Landesämtern, die Daten liegen sehr aktuell vor.

Die Gewerbeanmeldungen erfolgen bei den kommunalen Ordnungsbehörden, die Insolvenzanmeldungen bei den Amtsgerichten. Von dort werden sie an das Statistische Landesamt in Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) gemeldet.



Versorgung und Entsorgung

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Als Folge des Krieges in der Ukraine gab es seit Jahresbeginn 2022 auf dem Energiemarkt eine erhebliche Preissteigerung sowie einen öffentlichen Aufruf zum Energiesparen, um Versorgungsschwierigkeiten in den Wintermonaten zu vermeiden. In der Konsequenz ist der Energieverbrauch im vergangenen Jahr, auf nunmehr 5,96 Mrd. kWh zurückgegangen (-1,16 Mrd. kWh gegenüber 2021). Die Abnahme gilt für alle aufgeführten Energieträger, ist in der Höhe aber insbesondere auf den reduzierten Verkauf von Erdgas (-975 Mill. kWh) zurückzuführen. auf Bei den Kund*innen der DEW21 betrifft das sowohl Privat- (-433 Mill. kWh) als auch Geschäftskund*innen (-137 Mill. kWh). Der Anteil an Leistungen durch Fremdanbieter*innen ist im Gasbereich auf rund 51 % angestiegen.

Auch der Stromverbrauch ist im vergangenen Jahr rückläufig gewesen, folgt damit aber einem Trend, der seit einigen Jahren zu beobachten ist. Mit 1,40 Mrd. kWh wird der niedrigste Wert seit 20 Jahren erreicht, der Wert des Vorjahres wird damit aber nicht deutlicher unterschritten als in anderen Zeiträumen. Der Anteil von Fremdanbieter*innen bleibt mit 6 % konstant. Auffällig ist hingegen ist das deutliche Absinken des Fern- (-70,8 Mil. kWh) und Nahwärmeverkaufs (-49,1 Mil. kWh) – der Verkauf beider Güter brach um jeweils etwa ein Fünftel ein.

Der Wasserverbrauch ist seit der Stilllegung der Stahlwerke vor etwa zwei Jahrzehnten weitgehend stabil. Mit 35,3 Mill. m³ lag der Wert 2022 auf dem Niveau des Vorjahres.

Das gesamte Abfallaufkommen Dortmunds schwankt jährlich zum Teil stark. Auf einen Rückgang um über 200.000 Tonnen (zwischen 2014 und 2015) folgten jährliche Zunahmen um jeweils ca. 100.000 Tonnen (2016 und 2017). Ehe es erneut um über 200.000 Tonnen zurückging (2018). Seitdem sind die Schwankungen geringer geworden und die Marke von 600.000 Tonnen wurde nicht mehr über- und die von 500.000 Tonnen nicht mehr unterschritten. 2022 gab es im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg um knapp 18.000 Tonnen auf 559.900 Tonnen. Im 10-Jahresvergleich wird damit aber weiterhin ein vergleichsweise niedriger Wert erreicht. Zurückzuführen ist der moderate Anstieg insbesondere auf Abfälle zur Beseitigung, wenngleich das Aufkommen an Haus- und Sperrmüll sogar rückläufig war. Das Gesamtgewicht der Abfälle zur Verwertung ist zwar konstant geblieben, doch ging der Wert nicht inerter Abfälle zur Verwertung leicht zurück, während der der Inertmaterialien anstieg. Dies ist insbesondere auf eine Verdopplung des Umfangs von Bodenaushob zurückzuführen.

Erläuterungen

Bis 1994 erfolgte die Versorgung mit Gas und Wasser über die Dortmunder Stadtwerke, die mit Strom und Fernwärme über die VEW AG. Seit 1995 ist sie für alle Teilbereiche von der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) übernommen worden. Damit verbunden ist eine Umstellung in der Erfassung, insbesondere die Trennung zwischen Privatkunden (private Haushalte, Kleingewerbe) und Geschäftskunden (Großkunden). Das macht eine gesonderte Auswertung des Verbrauchs privater Haushalte leider unmöglich.

Die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) hat die Entsorgungspflicht für Haushaltsmüll und gewerbliche Abfälle zur Beseitigung. Die Entsorgung gewerblicher Wertstoffe liegt in der Verantwortung der Gewerbebetriebe.

Verkehr

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Zum Jahresbeginn 2023 sind in Dortmund rund 341.000 Kraftfahrzeuge gemeldet. Davon sind knapp 295.000 Fahrzeuge Pkw. Damit verfügen 1.000 Dortmunder*innen durchschnittlich über 484 Pkw. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl nahezu unverändert geblieben, während die Pkw-Dichte erstmals leicht gesunken ist. Eine deutliche Zunahme gibt es bei den E-Fahrzeugen (Elektro- und Plug-In-Hybride): Mit rund +4.200 ist deren Anzahl gegenüber 2022 um ca. 50 % gewachsen.

Das Straßennetz erreicht Ende 2022 eine Länge von 1.965,7 km. Gegenüber 2021 ist es damit 3,5 km länger geworden.

Nach einem Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 erreicht die Zahl der Straßenverkehrsunfälle im vergangenen Jahr mit 2.385 wieder das Vor-Corona-Niveau. Von dem Anstieg betroffen sind beide Unfallschadensklassen: mit schwerwiegenden Sachschäden 414 (+11,9 %) und mit Personenschäden 1.971 (+15,6 % gegenüber dem Vorjahr). Sechs Menschen sind 2022 bei Straßenverkehrsunfällen getötet und 290 schwer verletzt worden.

Im Jahr 2022 hat sich die Anzahl der im ÖPNV beförderten Personen um 5,2 Mio. auf 100,4 Mio. erhöht. Sie liegt allerdings trotz des 9-Euro-Tickets noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Die Leistungsangebote sind 2022 im Vorjahresvergleich gestiegen (Wagenkilometer, Platzkilometer) bzw. unverändert geblieben (Streckenlängen). Die Platzausnutzung ist leicht auf 13,9 % gestiegen. Die Zahl der beförderten Personen mit Monatskarten sinkt nochmals (über 1,8 Millionen weniger).

Der Flughafen Dortmund verzeichnet deutlich mehr Flugbewegungen (+5.220) als 2021. Damit setzt sich der deutliche Anstieg nach dem Corona-Tief von 2020 weiter fort. Auch die Fluggastzahl erhöht sich um ca. 890.000 auf rund 2,6 Millionen und erreicht so wieder das Vor-Corona-Niveau.

Der Abschied von der Schwerindustrie bescherte dem Dortmunder Hafen in den letzten 20 Jahren einen schweren Stand. 2022 steigt der Gesamtumschlag jedoch erneut leicht, auf nun 2,4 Millionen Tonnen. Dies liegt insbesondere an gestiegenen Transportzahlen in den Bereichen Kohlen/Koks (höchster Wert seit 18 Jahren) und Mineralöl. Baustofftransporte, Transporte von Eisen und Stahl sowie Transporte von Schrott liegen hingegen unterhalb des Vorjahresniveaus.

Erläuterungen

Im Personenverkehr ist zwischen dem Individualverkehr (IV) und dem öffentlichen Personenverkehr (ÖV) zu unterscheiden. Die kommunalen Statistiken konzentrieren sich auf den motorisierten Individualverkehr (MIV, also insbesondere das Auto) und den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV, also Busse und Bahnen).

Der Fahrzeugbestand kann entweder über das Kraftfahrtbundesamt oder – wie in diesem Bericht – über die örtlichen Erfassungsstellen (Bürgerdienste) erhoben werden. Seit 2008 sind auch Angaben zu den Emissionsklassen (Schadstoffgruppen) möglich. Die Dortmunder Statistik hat eine Neuherausgabe der aktuellen Daten erarbeitet, die sämtlichen methodischen Umbrüchen und aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich Rechnung trägt: Aufgrund veränderter gesetzlicher Bestimmungen mit Auswirkungen auf die Systematik der Auswertungen (Zuständigkeitswechsel zu den Hauptzollämtern und damit einhergehender Softwarewechsel) sind die Daten vor und nach 2014 nur eingeschränkt vergleichbar. Seit 2012 ist es möglich das Kennzeichen auch bei Wohnortwechsel zu behalten. Dies kann ebenfalls die ausgewiesene Zeitreihe beeinflussen.

Das Straßennetz beschreibt die Länge der vorhandenen Straßen (einschl. Privatstraßen) nach Lage, Trägerschaft etc. Erfassungsstelle ist das örtliche Vermessungs- und Katasteramt. Seit 2008 werden auch die Äste der Straßen (Auf- und Abfahrten, Abbiegespuren) nach ihrer Länge erfasst, so dass sich insbesondere im überregionalen Straßennetz gravierende Abweichungen ergeben haben.

Straßenverkehrsunfälle sind infolge des Fahrverkehrs auf öffentlichen Straßen und Plätzen verursachte und von der Polizei aufgenommene Unfälle, bei denen Personen getötet oder verletzt wurden, größerer (im Zeitverlauf unterschiedlich definierter) Sachschaden entstand oder Fahrer*in alkoholisiert waren. Verunglückte Personen sind alle Personen, die bei einem Straßenverkehrsunfall verletzt oder getötet wurden. Als Unfalltote gelten alle Personen, die unmittelbar oder innerhalb von 30 Tagen an den Folgen eines Unfalls sterben. Die Unfallstatistik wird von IT.NRW dem Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen geführt.

Die Daten zum Öffentlichen Personennahverkehr werden von den Dortmunder Stadtwerken (DSW21) ermittelt. Bei der Bestimmung der Streckenlängen im ÖPNV werden die von mehreren Linien erfassten Abschnitte einfach, bei der Bestimmung der Linienlängen entsprechend mehrfach gezählt. Beförderte Personen werden anhand der verkauften Fahrausweise gezählt, bei Dauerkarten entsprechend ihrer Ausnutzung gewichtet. Umsteiger*innen im Liniennetz werden einfach gezählt. Platzkilometer sind das Produkt der zurückgelegten Wagenkilometer mit der Anzahl angebotener Sitz- und Stehplätze. Die Platzausnutzung beschreibt das Verhältnis der angebotenen Sitz- und Stehplätze zur Anzahl der beförderten Personen.

Die Daten zum Flugverkehr und Hafenumschlag werden von den Betreiber*innen ausgewiesen.






Bildung und Kultur

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Im Schuljahr 2022/23 gingen 63.010 Schüler*innen auf eine allgemeinbildende Schule. Davon besuchten 40.310 Schüler*innen die Sekundarstufe (Zahl inkl. der nicht tabellarisch abgebildeten Förderschulen, Waldorfschulen und Weiterbildungskolleg) und 22.700 die Grundschule. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen steigt damit gegenüber dem Schuljahr 2021/22 deutlich. Grund ist die hohe Anzahl an nach Deutschland geflüchteten Kindern durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. 22.190 Schüler*innen besuchen ein privates oder öffentliches Berufskolleg in Dortmund, dies ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 295 Schüler*innen.

Auch die Dortmunder Hochschulen vergrößerten in den letzten Jahren kontinuierlich ihre Studierendenzahlen. Inzwischen gibt es am Standort Dortmund (Wintersemester 2021/22) in den sieben öffentlichen und privaten Hochschulen oder Niederlassungen 53.645 Studierende. Der Großteil (60,0 %) davon entfiel auf die TU Dortmund. Im Wintersemester 2022/23 ist hier der studierendenstärkste Bereich erneut die Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie (17,1 % der Studierenden) gefolgt von Informatik (16,0 %), und Maschinenbau (11,6 %).

Die Anzahl der Veranstaltungen der Volkshochschule ist 2022 um 901 auf 2.885 gestiegen. Damit verdoppelte sich die Zahl der Teilnehmer*innen nahezu von 13.636 auf 25.767 Personen. Dieser Anstieg kompensiert die auf die coronabedingten Einschränkungen zurückzuführenden Rückgänge im Jahr 2021. Die Anzahl der Auftragsmaßnahmen erreicht mit 1.113 ein Allzeithoch.

Die Besucher*innenzahl bei der Stadt- und Landesbibliothek ist gegenüber 2021 mit 508.395 Besuchen stark gestiegen und erreicht damit wieder nahezu das Vor-Corona-Niveau. Das Institut für Zeitungsforschung hat 2022 einen leichten Zuwachs an Nutzer*innen zu verzeichnen. Mit 1.210 Personen liegt die Zahl aber weiter deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau.

Das Konzerthaus Dortmund erreichte mit 100 Eigenveranstaltungen in der Saison 2021/22 ebenfalls wieder das Vor-Corona-Niveau. Aktuelle Zahlen für das Theater Dortmund liegen noch nicht vor.

In allen Museen zusammen stiegen die Besucher*innenzahlen auf 148.185, ein Wert, der seit dem Jahr 2010 nicht mehr erreicht wurde. Mit 89.816 trägt hier das Naturmuseum Dortmund, unter anderem mit der Sonderausstellung „Wolfswelt - Die Rückkehr des Wolfes“, zu mehr als 60 % zu diesem Ergebnis bei.

Erläuterungen

Den Schwerpunkt der Schulstatistik bilden die Anzahl der Schulen, Klassen, Schüler und Lehrkräfte sowie die Zahl der jährlichen Abschlüsse für die unterschiedlichen Schultypen.

Bei den allgemeinbildenden Schulen sind zu unterscheiden:

  • Grundschulen:
    Klassen 1 bis 4 und Schulkindergärten

  • Hauptschulen:
    Jahrgangsstufen 5 bis 10, Abschluss nach Klasse 9 oder 10 (Fachoberschulreife), mit oder ohne Qualifikationsvermerk

  • Realschulen:
    Jahrgangsstufen 5 bis 10 mit Ziel Fachoberschulreife, mit oder ohne Qualifikationsvermerk, aber auch andere Abschlüsse der Sekundarstufe I

  • Gymnasien:
    Jahrgangsstufen 5 bis 13 mit Ziel Allgemeine Hochschulreife (Abitur), aber auch sämtliche Abschlüsse der Sekundarstufe I

  • Gesamtschulen:
    Integrieren die Bildungsgänge der Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums zu einem umfassenden Gesamtangebot. Es können alle allgemeinbildenden Abschlüsse der Sekundarstufen I und II erworben werden.

Berufskollegs:
Einbezogen sind die privaten und öffentlichen Berufskollegs, sowie die Förderschulen Berufskolleg. Es handelt sich um eine Schulform der Sekundarstufe II. Das Berufskolleg vermittelt in einem differenzierten Unterrichtssystem in einfach- und doppeltqualifizierenden Bildungsgängen eine berufliche Qualifizierung (berufliche Kenntnisse, berufliche Weiterbildung und Berufsabschlüsse). Darüber hinaus können vom Hauptschulabschluss bis zur Allgemeinen Hochschulreife alle allgemeinbildenden Abschlüsse erworben bzw. nachgeholt werden.

Für den Kulturbereich stützt sich „Dortmund in Zahlen“ auf die Geschäftsstatistiken der zuständigen Verwaltungsbereiche. Bei den Museen hat es in dem Zeitraum diverse Veränderungen gegeben: Das Hoesch-Museum wurde erst im Jahr 2005 eröffnet, das Brauereimuseum im April 2006 an einem neuen Standort wiedereröffnet, der schauraum: comic + cartoon wurde im Jahr 2019 eröffnet und das Kochbuchmuseum ist seit 2011 geschlossen.



Freizeit und Sport

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Pandemiebedingte Einschränkungen werden weniger: 2022 verzeichnen die Frei- und Hallenbäder wieder deutlich mehr Gästezahlen als im Vorjahr. Gegenüber 2021 haben sich die Besucher*innenzahlen in den Bädern mit jetzt über einer Million mehr als verdoppelt. Mit einem Plus von jeweils über 100 % profitieren davon sowohl die Frei- als auch die Hallenbäder.

Ein Blick auf die einzelnen Freibäder zeigt, dass sich die Lockerungen zum Ende der Pandemiezeit in unterschiedlichem Maße niedergeschlagen haben. Während die Zahl der Badegäste im Freibad Hardenberg um rund 250 % angestiegen ist, verbucht das Volksparkbad, das auch während Corona regelmäßiger aufgesucht werden konnte, ein Plus von 50 %. Das Gästeaufkommen der einzelnen Freibäder kann aber auch mit unterschiedlichen Saisonanfangs- und -endzeiten zusammenhängen.

Auch in den Hallenbädern waren 2022 wieder erheblich mehr Schwimmer*innen zu Gast. Das vergleichsweise größte Plus gab es im Hombrucher Bad mit einem Anstieg der Gästezahl von über 150 %. Ähnlich markant fällt der Zahlensprung auch im Nordbad aus, dagegen bleiben die Anstiege in Scharnhorst und Aplerbeck mit Steigerungen unterhalb der 100 %-Marke.

Zum Ende des zweiten Coronajahres war wieder mehr Vereinssport möglich und so haben sich auch die Mitgliederzahlen in den Dortmunder Sportvereinen wieder etwas erholt. Der StadtSportBund zählt Ende 2021 rund 263.000 Mitglieder, das sind rund 8.000 bzw. 3 % mehr als im Vorjahr. Den markantesten Anstieg gab es in der Altersgruppe der 15- bis unter 19-Jährigen mit einem Plus von rund 1.500 bzw. 11 %. Aber auch die Jüngsten (bis unter 7 Jahre) und Ältesten (60 Jahre und älter) verbuchen gegenüber dem Vorjahr eine um je 5 % gestiegene Mitgliederzahl. Der Anteil weiblicher Mitglieder liegt mit unverändert 26 % weiterhin deutlich unter dem der Männer (2003 betrug der Frauenanteil unter den Mitgliedern noch 35 %).

2022 waren auch wieder mehr Menschen im Zoo und den Pflanzenschauhäusern im Botanischen Garten zu Gast. Mit 461.000 Besucher*innen übertrifft die Gästezahl des Zoos sogar das Vorcoronajahr 2019. Im selben Zeitraum ist der Tierbestand um 126 auf 1.706 gewachsen. Die 2021 coronabedingt geschlossenen Pflanzenschauhäuser haben mit rund 2.500 etwas weniger Gäste empfangen als zu Pandemiebeginn im Jahr 2020 (damals rund 2.900). Bis ins Jahr 2019 lagen die Besucher*innenzahlen hier allerdings fast durchweg im fünfstelligen Bereich.

Erläuterungen

Nur noch die drei zentral gelegenen Hallenbäder (Südbad, Nordbad und Westbad) werden in städtischer Regie geführt, die übrigen acht Hallen- und die fünf Freibäder sind in die Trägerschaft der Sportwelt Dortmund gGmbH bzw. einzelner Sportvereine übergegangen.

Als Vereinsmitglieder sind nur die im StadtSportBund organisierten Vereine und deren Mitglieder aufgeführt.

Der „Tierpark Dortmund“ ist 1999 in „Zoo Dortmund“ umbenannt worden. Die Statistik wird von den Sport- und Freizeitbetrieben zur Verfügung gestellt.

Sicherheit, Finanzen, Verwaltung

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Das Steueraufkommen lag 2022 bei allen ausgewiesenen Steuerarten außer der Körperschaftssteuer höher als im Vorjahr. Die Einkommenssteuer steigt am stärksten (+31,6 %, rund 139 Millionen mehr). 266 Millionen Euro beträgt das Plus bei der Umsatzsteuer (+11,9 %), 50 Millionen Euro bei der Lohnsteuer (+2,1 %). Die Körperschaftssteuer sinkt mit 32 Millionen weniger um 8,2 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Zahl der neu ausgestellten Führerscheine ist 2022 um rund 1.700 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Sie liegt nun bei rund 14.200. Zusätzlich wurden noch weitere 10.800 Führerscheine aufgrund des verpflichtenden Führerschein-Umtauschs ausgestellt.

2022 wurden erneut mehr Personalausweise ausgestellt als ein Jahr zuvor. Mit einem Plus von knapp 900 lag die Zahl bei 65.552. Mit Einführung der neuen Personalausweise im Herbst 2010 hatte zunächst eine hohe Nachfrage eingesetzt. In der Folge waren zwischen 2011 und 2013 die Anträge wieder zurückgegangen. In den Jahren 2014 bis 2016 lagen sie bei rund 45.000. Bis 2019 stiegen sie dann wieder an, auf 57.182, sanken kurzzeitig in 2020, um dann in 2021 erneut kräftig anzusteigen.

Die Zahl neu ausgestellter Reisepässe erreicht in 2022 den Rekordwert von knapp 32.000. Das sind 12.000 mehr als im Jahr davor. Coronabedingt gab es zuvor einen deutlichen Einbruch: Seit 2015 hatte sie über 20.000 gelegen, bis sie 2019 fast 25.000 Neuausstellungen erreichte. 2020 lag sie bei 15.100 und damit etwa auf dem Stand von vor 13 Jahren. 2021 steigt der Wert weiter an auf rund 20.000 ausgestellte Reisepässe. Der zuletzt starke Anstieg bei der Neuausstellung von Internationalen Reiseausweisen (Reiseausweis für Flüchtlinge etc.) bis hin zu einem Gesamtwert von knapp 3.300 fiel im Coronajahr 2020 deutlich ab auf 60,3 % des Vorjahreswertes. 2021 steigert sich dieser Wert auf einen Rekordwert von knapp über 4.000 ausgestellten Pässen und in 2022 dann nochmals auf über 5.500.

Die Anzahl der Alarme bei der Berufsfeuerwehr steigt zwischen 2021 und 2022 um knapp 2.700 Alarme an. Bleibt im Zwanzigjahresvergleich aber auf gemäßigtem Niveau. Die Zahl der Fehlalarme steigt ebenfalls leicht an. Die Fehlalarmquote bleibt mit 7,4 % in etwa auf Vorjahresniveau. Die Zahl der Brände verringert sich auf rund 2.400, 540 weniger als im Jahr zuvor.

Nach seit acht Jahren sinkenden Kriminalitätszahlen kommt es in 2022 zu einem Anstieg, in etwa wieder auf das Niveau von 2019/2020. So sind insgesamt 68.043 Fälle in Dortmund und Lünen bekannt geworden. Mehr als die Hälfte der Fälle (54,7 %) konnte aufgeklärt werden. Einzig rückläufig sind die Sittlichkeitsdelikte (20 Fälle weniger, -1,6 %). Absolut steigen am stärksten die einfachen Diebstähle (3.935 Fälle mehr, +33,2 %), ebenso steigen die schweren Diebstähle (1.242 Fälle mehr, +14,6 %) sowie die sonstigen Delikte (1.263 Fälle mehr, +14,6 %). Körperverletzungen nehmen ebenfalls wieder zu: Sowohl leichte und vorsätzliche (703 Fälle mehr, +17,2 %) als auch gefährliche und schwere (466 Fälle mehr, +25,7 %). Die Zahl der Delikte zu Raub und räuberischer Erpressung steigt wieder auf das Niveau von 2020 (202 Fälle mehr, +41,5 %), die Unterschlagungen mit einem Plus von 265 Fällen (+19,4 %) ebenso. Mit neun Fällen mehr erhöhen sich die Tötungsdelikte um die Hälfte gegenüber 2021.

Die Anzahl der Tatverdächtigen steigt gleichsam wie die Zahl bekannt gewordener Fälle an auf 25.699. Ein Wert, vergleichbar mit dem von vor zwanzig Jahren, bei deutlich mehr (bekannt gewordenen) Fällen, aber geringerer Aufklärungsquote. Die Tatverdächtigen sind zum Großteil männlich bzw. erwachsen.

Erläuterungen

Das Steueraufkommen bei den Finanzämtern umfasst die insgesamt bei den Dortmunder Finanzämtern gezahlten Steuern. Dazu gehörte neben der Lohn- und Einkommensteuer, der Umsatzsteuer und der Körperschaftssteuer bis Mitte 2014 auch die Kfz-Steuer. Seit dem 01.07.2014 wird diese von der Zollverwaltung erhoben und ist hier nicht mehr erfasst.

Auskunft über ausgestellte Dokumente (Personalausweise, Reisepässe, Führerscheine) erteilt die Geschäftsstatistik der Bürgerdienste.

Die Dortmunder Berufsfeuerwehr erstellt Einsatzstatistiken, insbesondere zur Brandbekämpfung (nach Schwere des Feuers, Schadenshöhe) und zur Brandvorbeugung (Brandschauen, Gutachten).

In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden alle bekannt gewordenen Verbrechen und Vergehen (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte) gegen die deutschen Strafgesetze erfasst. Soweit mehrere Tatbestände zu Grunde liegen, erfolgt die Zuordnung zu dem Tatbestand, für den die schwerste Strafe angedroht ist. Jede*r ermittelte Tatverdächtigte wird, unabhängig von der Zahl der ihm zur Last gelegten Straftaten, innerhalb des Statistikjahres nur einmal gezählt.

Bei den Tatverdächtigen wird unterschieden nach Erwachsenen (21 Jahre oder älter), Heranwachsenden (18 bis 20 Jahre), Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) und Kindern (unter 14 Jahre).

Alle Angaben zur Kriminalitätsentwicklung beziehen sich auf den Bereich des Polizeipräsidiums Dortmund, zu dem auch die Stadt Lünen gehört.



Wahlen

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Europawahl
Die letzte Europawahl am 26.05.2019 fiel vor allem durch eine enorm gestiegene Wahlbeteiligung auf 58,8 % auf. Zum Vergleich: 1999, 2004 und 2009 hatten sich jeweils nur rund 40 % der Wahlberechtigten für eine Stimmabgabe entschieden und 2014 (gleichzeitig mit den Kommunalwahlen) 47,5 %. Damit hat die Europawahl in Dortmund wie in Land und Bund erstmals wieder so viel Zuspruch wie in den 1980er und 1990er Jahren erfahren.

Beim Dortmunder Wahlergebnis führten erstmals die GRÜNEN mit einem Stimmenanteil von 25,0 % das Parteienranking an. Dahinter folgten die SPD mit 22,9 % und die CDU mit 19,3 %. Unter den kleineren Parteien erzielte die zum zweiten Mal angetretene AfD mit 9,2 % den höchsten Wert, auf die FDP entfielen 5,9 % der gültigen Stimmen, auf DIE LINKE 5,6 % und auf die übrigen, zu „Sonstigen“ zusammengefassten Parteien 12,2 %. Wie auf der Bundesebene mussten SPD und CDU auch in Dortmund massive Verluste hinnehmen. Einen sichtbar größeren Anteil gültiger Stimmen konnten dagegen AfD, FDP und die kleineren „sonstigen Parteien“ auf sich vereinigen.

Bundestagswahl
Die letzte Bundestagswahl fand am 26.09.2021 statt. Von den 406.044 Dortmunder Wahlberechtigten haben 73,8 % von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Damit fiel die Wahlbeteiligung um 1,5 Prozentpunkte höher als bei der zuletzt durchgeführten Bundestagswahl im Jahr 2017 aus.

In Dortmund lag die SPD mit 34,0 % bei der Zweitstimmenverteilung mit deutlichem Abstand vorn, gefolgt von der CDU (18,6 %) und den GRÜNEN (18,0 %), die beide nahezu gleich viele Stimmen erhielten. Mit 9,5 % blieb die FDP knapp unter einem zweistelligen Ergebnis, es folgten die AfD mit 7,4 % und die LINKE mit 4,7 %. Auf die „Sonstigen“ entfiel ein Stimmenanteil von 7,8 %. Die Dortmunder Bundestagswahlergebnisse spiegeln im Wesentlichen den Bundestrend wider: Deutliche Gewinne für die GRÜNEN, ein moderates Plus für die SPD und erhebliche Verluste für die CDU.

Landtagswahl
Am 15.05.2022 ist der 19. nordrhein-westfälische Landtag gewählt worden. 404.080 Dortmunder Wahlberechtigte waren zur Stimmabgabe aufgerufen, 53,4 % haben sich beteiligt (-6,6 Prozentpunkte gegenüber der Vorwahl).

In Dortmund führt die SPD mit 32,7 % weiterhin das Parteienranking an. Ihr Zweitstimmenergebnis markiert allerdings dennoch einen historischen Tiefststand. Dagegen konnten die GRÜNEN ihr Ergebnis auf 20,9 % nahezu verdreifachen und überschreiten erstmals bei einer Landtagswahl die 20 %-Marke. Deutliche Verluste mussten FDP (5,1 %), AfD (5,5 %) und DIE LINKE (2,6 %) hinnehmen. Dagegen hat sich das Ergebnis der CDU mit 25,5 % der gültigen Stimmen kaum verändert.

Kommunalwahl
Bei den letzten Kommunalwahlen am 13.09.2020 haben von den 451.925 Dortmunder Wahlberechtigten 212.639 ihre Stimme abgegeben. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 47,1 % und somit um 2,2 Prozentpunkte höher als 2014.

In der Stimmenverteilung auf die einzelnen Parteien verzeichnete die SPD einen Verlust von 8,2 Prozentpunkten, blieb aber mit 30,0 % stärkste Ratsfraktion, gefolgt von den GRÜNEN mit 24,8 % und der CDU mit 22,5 %. Während die GRÜNEN ein deutliches Ergebnisplus verbuchen konnten, musste die CDU Einbußen hinnehmen. Gewinne gab es dagegen für die „Sonstigen“, so dass in den Dortmunder Rat Vertreter*innen von insgesamt zwölf Parteien eingezogen sind.

Wahl des*der Oberbürgermeister*in
Bei der Oberbürgermeister*innenwahl am 13.09.2020 erhielt Thomas Westphal (SPD) mit 35,9 % der Stimmen den höchsten Anteil aller Kandidat*innen. Auf den Kandidaten der CDU, Dr. Andreas Hollstein, entfielen mit 25,9 % die zweitmeisten Stimmen. In der Stichwahl am 27.09.2020 setzte sich Thomas Westphal mit 52,1 % gegen seinen Herausforderer durch und wurde zum Oberbürgermeister gewählt.

Integrationsratswahl
Zur Wahl des Integrationsrates waren, zuletzt am 13.09.2020, 141.448 Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen. 19.032 (13,5 %) haben von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Der leichte Anstieg der Wahlbeteiligung (+1,2 Prozentpunkte) ist vermutlich (auch) auf die zeitgleich durchgeführten Kommunalwahlen zurückzuführen.

Seniorenbeiratswahl
Die letzte Seniorenbeiratswahl fand am 06.03.2020 statt. An der als reiner Briefwahl durchgeführten Wahl hat sich gut jede*r vierte der 160.532 wahlberechtigen Senior*innen beteiligt. Mit 25,2 % ist die Beteiligungsquote um 2,9 Prozentpunkte gesunken und markiert damit den bisherigen Tiefststand.

Erläuterungen

Europawahlen
Bei der Europawahl werden seit 1979 die Abgeordneten des Europäischen Parlaments gewählt. Die zuletzt durchgeführte Wahl hat am 26.05.2019 stattgefunden. Nach dem Beitritt Kroatiens im Jahr 2013 haben zum zweiten Mal 28 Mitgliedsstaaten an der Wahl teilgenommen. In Deutschland wird für 96 Wahlkreise jeweils ein*e Abgeordnete*r entsendet. Das Dortmunder Stadtgebiet bildet einen Europawahlkreis.

Wahlberechtigt und wählbar für die Europawahl sind alle Deutschen im Sinne des Art. 116 I Grundgesetz und Bürger*innen mit einer Staatsangehörigkeit der übrigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet und ihren Hauptwohnsitz seit mindestens drei Monaten in einem EU-Mitgliedsstaat haben. Die ausländischen Wahlberechtigten können entscheiden, ob sie ihr Wahlrecht an ihrem aktuellen Wohnort oder in ihrem Heimatland ausüben.

Die Europawahl ist eine reine Listenwahl, bei der jede*r Wähler*in eine Stimme besitzt. Seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2014 gilt in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel mehr.

Bundestagswahlen
Bei der Bundestagswahl kommt eine Verbindung von Mehrheits- und Verhältniswahlrecht zur Anwendung: Mit der Erststimme wird der*die Wahlkreisbewerber*in und mit der Zweitstimme die Landesliste der Partei gewählt. Wahlberechtigt wie auch wählbar sind Deutsche im Sinne des Art. 116 I Grundgesetz. Die Wahlperiode beträgt vier Jahre. Zuletzt haben die Deutschen am 26.09.2021 über die Zusammensetzung des Deutschen Bundestages abgestimmt.

Die einer Partei zustehende Anzahl an Sitzen richtet sich nach dem Zweitstimmenergebnis. Dabei werden Parteien, die weniger als 5 % der gültigen Stimmen erhalten haben, nicht berücksichtigt. Die Hälfte der (mind.) 598 Sitze wird mit Bewerber*innen besetzt, die in ihrem Wahlkreis die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnten, bei den übrigen Sitzen greifen die Landesreservelisten. Gewinnt eine Partei mehr Direktmandate als ihr nach dem Verhältnisausgleich zustehen, kommt es zu Überhangmandaten für diese und entsprechenden Ausgleichsmandaten für die übrigen Parteien.

In Dortmund befinden sich die beiden Bundestagswahlkreise 142 Dortmund I (Stadtbezirke Innenstadt-West, Innenstadt-Ost, Hombruch, Lütgendortmund, Huckarde und Mengede) und 143 Dortmund II (Stadtbezirke Innenstadt-Nord, Eving, Scharnhorst, Brackel, Aplerbeck und Hörde).

Landtagswahlen
Seit 2010 sieht das nordrhein-westfälische Landtagswahlrecht wieder zwei Stimmen und damit, wie bei der Bundestagswahl, eine Verbindung von Mehrheits- und Verhältniswahlrecht vor. Das Verfahren gleicht auch hinsichtlich Sitzverteilung, Wahlberechtigung und 5 %-Sperrklausel dem der zuvor beschriebenen Bundestagswahl – allerdings beträgt die Legislaturperiode im Land fünf Jahre. Da bis einschließlich der Landtagswahl 2005 nur eine Stimme abgegeben wurde, sind Zeitvergleiche nur bedingt möglich.

Der nordrheinwestfälische Landtag hat am 27.01.2021 beschlossen, den Zuschnitt der 128 Landtagswahlkreise nicht mehr nach der Einwohner*innenzahl, sondern nach der Zahl der dort wohnenden Wahlberechtigten einzuteilen. Der neue Wahlkreiszuschnitt folgt dem verfassungsrechtlich vorgegebenen Grundsatz, dass jede Stimme in einem Gemeindegebiet annähernd gleich viel Gewicht haben muss, um die Chancengleichheit der Kandidat*innen zu gewährleisten. Das Dortmunder Stadtgebiet gliedert sich weiterhin in vier Landtagswahlkreise, die nun aber nicht mehr stadtbezirksgrenzscharf sind: 111 Dortmund I (Kommunalwahlbezirke 4, 8 bis 10, 36, 37, 39 bis 41), 112 Dortmund II (Kommunalwahlbezirke 1 bis 3, 5 bis 7, 11 bis 14, 29), 113 Dortmund III (Kommunalwahlbezirke 15 bis 24) und 114 Dortmund IV (Kommunalwahlbezirke 25 bis 28, 30 bis 35).

Kommunalwahlen
Wahlberechtigt und wählbar sind seit den Kommunalwahlen 1999 neben Deutschen auch hier lebende Staatsangehörige der anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Das Mindestalter für das aktive Wahlrecht beträgt 16 Jahre, für das passive Wahlrecht 18 Jahre. Seit 1979 werden auch Vertreter*innen für die Bezirksvertretungen der Stadtbezirke gewählt.

Die Wahlperiode für die Gemeindeparlamente betrug von 1964 bis 2014 fünf Jahre. Im Jahr 2014 wurde das nordrhein-westfälische Kommunalwahlgesetz geändert. Die bisher fünfjährige Wahlperiode wurde einmalig um ein Jahr verlängert, so dass am 13.09.2020 die Kommunalwahlen mit den Wahlen der (Ober-)bürgermeister*innen und Landrät*innen am selben Tag stattfinden konnten.

Wahlgebiet für die Ratswahl ist das Dortmunder Stadtgebiet, unterteilt in 40 Kommunalwahlbezirke. Das nordrhein-westfälische Kommunalwahlrecht sieht für die Wahl des Rates eine personalisierte Verhältniswahl mit geschlossenen Listen vor: Jede*r Wahlberechtigte hat eine Stimme, mit der er*sie zugleich die Wahlbezirksbewerber*in und die Reserveliste der Partei wählt. Die einer Partei nach dem Proporzverfahren zustehenden Sitze werden zunächst mit den gewählten Direktkandidat*innen besetzt und anschließend nach der Reserveliste. Erhält eine Partei mehr Direktmandate als ihr nach dem Verhältnisausgleich zustehen, vergrößert sich der Rat durch Überhang- und Ausgleichsmandate.

Wahl des*der Oberbürgermeister*in
Mit der am 17.05.1994 neu gefassten Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen wurden die bisherigen (Ober-)Stadt- oder Gemeindedirektor*innen abgeschafft. Seitdem ist ein*e gewählte*r hauptamtliche*r Oberbürgermeister*in vorgesehen, der*die zugleich Vorsitzende*r des Rates der jeweiligen Stadt ist. Die Wahlberechtigung entspricht der der zuvor beschriebenen Kommunalwahlen.

1999 und 2004 wurden die Oberbürgermeister*innen analog zu den Gemeinderäten für fünf Jahre gewählt, 2009 dann über die Ratswahlperiode (2014) hinaus bis 2015. Aufgrund von Bedenken gegen diese Entzerrung von Rats- und Oberbürgermeister*innenwahl wurde die Regelung zurückgenommen und ein wiederum gemeinsamer Wahltermin für 2020 beschlossen. Den 2009 gewählten Oberbürgermeister*innen wurde freigestellt, die Folgewahl bereits 2014 (mit den Ratswahlen) oder erst 2015 vorzunehmen. Die Wahlperiode endete unabhängig davon 2020 und beträgt seitdem wieder fünf Jahre.

Mit dem Gesetz vom 03.05.2011 hat die nordrhein-westfälische Landesregierung die Stichwahl wieder eingeführt. Demnach ist als Oberbürgermeister*in gewählt, wer mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf sich vereinen kann. Gelingt dies keinem*r Bewerber*in im ersten Wahlgang, findet am zweiten Sonntag nach der Wahl eine Stichwahl unter den beiden Bewerber*innen statt, die bei der ersten Wahl die höchsten Stimmenzahlen erhalten haben.

Integrationsratswahlen
Der nordrhein-westfälische Landtag hat im Juni 2009 mit dem Gesetz zur Förderung der politischen Partizipation in den Gemeinden grundlegende Änderungen des § 27 GO NRW (Ausländerbeiräte) herbeigeführt. Die Integrationsräte bilden nun das Regelgremium für die politische Vertretung von Migrant*innen.

Der Rat der Stadt Dortmund hat dementsprechend am 29.10.2009 beschlossen, dass in Dortmund ein Integrationsrat mit 27 Mitgliedern einzurichten sei, der zu zwei Dritteln aus direkt gewählten Mitgliedern sowie neun vom Rat der Stadt Dortmund bestellten Ratsmitgliedern bestehen sollte. Durch das Zusammenwirken von direkt gewählten Vertreterinnen und Vertretern und den Ratsmitgliedern wird eine enge Verzahnung von Kommunal- und Integrationspolitik erreicht.

Wahlberechtigt sind Dortmunder*innen, die eine ausländische oder eine deutsche und eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen sowie alle Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung oder als Kinder ausländischer Eltern erhalten haben, mindestens 16 Jahre alt sind und sich seit einem Jahr rechtmäßig in Deutschland aufhalten.

Seniorenbeiratswahlen
Wahlberechtigt und wählbar sind alle Dortmunder Einwohner*innen mit vollendetem 60. Lebensjahr. Seit 2000 wird der Seniorenbeirat für jeweils fünf Jahre gewählt.

Jede*r Wähler*in besitzt eine Stimme, mit der stadtbezirksweise – ausschließlich per Briefwahl – Einzelbewerber*innen gewählt werden können. Die Mitgliederzahl des Seniorenbeirates beträgt maximal 27 Personen.







Städtevergleich

Vorbemerkung

Aktuelle Entwicklungen

Das letzte Kapitel des Statistischen Jahrbuchs zeigt anhand ausgewählter Merkmale – von Bevölkerungszahlen bis zu Wahlergebnissen – die Position Dortmunds unter den 25 größten deutschen Städten (Tab. 1) bzw. im regionalen Vergleich (ab Tab. 2). Um die Vergleichbarkeit sicherzustellen, sind hier amtliche Daten (Daten der Statistischen Landesämter) aus dem Online-Portal www.regionalstatistik.de genutzt worden. Diese können von eigenen kommunalen Datenquellen abweichen. Einheitliche Basis für die Bevölkerungsdaten ist die Fortschreibung des Zensus 2011 (in Kapitel Bevölkerung aus „Dortmund in Zahlen“ dagegen das Dortmunder Einwohnermelderegister). Durch unterschiedliche Veröffentlichungszeiten der Statistischen Ämter der Länder liegen die Städtevergleichsdaten aktuell zum 31.12.2021 vor.

Im Kern lassen sich folgende Ergebnisse festhalten:

  • Dortmund ist, gemessen an der Einwohner*innenzahl, weiterhin die neuntgrößte Stadt Deutschlands und damit kleiner als das zuletzt stark gewachsene Leipzig und größer als der Ruhrgebietsnachbar Essen. Der Abstand zu beiden Städten hat sich in der jüngeren Vergangenheit vergrößert. Aufgrund der vergleichsweisen großen Fläche des Stadtgebiets rangiert Dortmund hinsichtlich der Bevölkerungsdichte etwas weiter hinten (Rang 16).

  • Sämtliche dargestellten Ruhrgebietsstädte/-kreise haben weiterhin höhere Sterbe- als Geburtenzahlen (Sterbeüberschuss). Außer Essen verzeichnen aber alle Städte und Kreise der Region Wanderungsgewinne. Mehr Geburten- als Sterbefälle gab es dagegen, wie schon im Vorjahr, in Frankfurt, Köln und Stuttgart – die allerdings bei den Wanderungen über die Stadtgrenze Einwohner*innen verlieren. Letzteres gilt unter den Vergleichsstädten auch für Nürnberg, Bremen und Düsseldorf.

  • Weiterhin bezogen auch 2021 (unter den dargestellten Städten/Kreisen) nur in Köln mehr Menschen Leistungen nach dem SGB II (Arbeitslosengeld II bzw. Sozialgeld) als in Dortmund. Auch die Essener Zahl liegt nun knapp unterhalb der Dortmunder.

  • Auch Mitte des Jahres 2021 fiel die Arbeitslosenquote in Gelsenkirchen, Duisburg und Hagen höher als in Dortmund aus. Gegenüber dem Vorjahr liegt nun aber auch für Oberhausen eine höhere Arbeitslosenquote vor. Dortmund liegt aktuell gleichauf mit Herne.

  • Essen und Dortmund haben im Ruhrgebiet auch 2021 mit Abstand die meisten Gäste beherbergt, liegen mit ihren Gästezahlen aber hinter denen anderer bundesdeutscher Vergleichsstädte. Im Ruhrgebiet verzeichnet Dortmund zwar die meisten Gästeankünfte, Essen allerdings die meisten Übernachtungen.

  • Tendenziell liegt die Kfz-Dichte (Anzahl der Kfz pro 1.000 Einwohner*innen) im Ruhrgebiet oberhalb der anderen bundesdeutschen Vergleichsstädte (allerdings fehlen die Kfz-Zahlen für das aktuelle Berichtsjahr in etlichen Städten).

  • Bei der Wahlbeteiligung zur Landtagswahl 2022 liegt Dortmund im Mittelfeld der Ruhrgebietsstädte/-kreise.

Erläuterungen zu den Tabellen

Stand aller Tabellen ist jeweils der 31.12., sofern nichts anderes angegeben ist.

Abkürzungen

°C = Grad Celsius
μg = Mikrogramm
EU = Europäische Union
GmbH = Gesellschaft mit beschränkter Haftung
ha = Hektar
i.v.H. = im vom Hundert
km = Kilometer
= Quadratkilometer
kWh = Kilowattstunde
l = Liter
= Quadratmeter
= Kubikmeter
m = Meter
mm = Millimeter
N.N. = Normal Null
t = Tonne

Zeichenerklärungen

- = nichts vorhanden
. = Zahlenwert unbekannt oder geheimzuhalten
= Zahlenwert lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor
x = Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll

Abweichungen in der Summe erklären sich durch Runden der Zahlen.


Quellen

Daten

Die Quelle der Daten ist die Stadt Dortmund. Davon abweichende Quellen sind unter der jeweiligen Tabelle aufgeführt.

R-Community

Das vorliegende Produkt wurde vollständig mit der Open-Source Software R erstellt. Für die zahllosen, unentgeltlichen Hilfestellungen der R-Gemeinschaft – einschließlich der Packages – danken wir sehr.

Allaire J, Xie Y, Dervieux C, McPherson J, Luraschi J, Ushey K, Atkins A, Wickham H, Cheng J, Chang W, Iannone R (2023). rmarkdown: Dynamic Documents for R. R package version 2.23, https://github.com/rstudio/rmarkdown.

Cheng J, Sievert C, Schloerke B, Chang W, Xie Y, Allen J (2023). htmltools: Tools for HTML. R package version 0.5.5, https://CRAN.R-project.org/package=htmltools.

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